Der Spätsommer, eine Dojo-Zeit, Übergangszeit, ist dem Element Erde zugeordnet. In dieser Zeit wird der Reifeprozess des Sommers zur Vollendung gebracht. Gerade in dieser Zeit stehen zwischenmenschliche Beziehungen im Fokus, die Fähigkeit zur Bindung. Eine starke Mitte, wie das Element Erde auch bezeichnet wird, ist geprägt von kreativem, anregendem Gedankenfluss und Willensklarheit. Gerät die Mitte aus dem Lot, beherrschen uns Sorgen und Grübeln, die Gedanken stagnieren. Ebenso schwächen starke gedankliche Aktivitäten wie intensives Lernen oder auch sich sorgen unsere Mitte.

Eine starke Mitte lässt uns Unwichtiges von Wichtigem unterscheiden, sie entspricht dem Kritiker in uns und zentriert uns. Erdung ist die Harmonie von Geben und Nehmen. Wer sich nicht entscheiden kann, verpasst Gelegenheiten und belastet damit das Erdelement. Auf körperlicher Ebene sind dem Funktionskreis Erde Milz und Magen zugeordnet sowie das Bindegewebe. Abgeschlagenheit, Trägheit, Ödeme, Müdigkeit, Verdauungsstörungen gehören zu den führenden Symptomen einer überforderten Mitte.

Wärme stärkt die Mitte, z. Bsp. Schluck für Schluck warmes Wasser über den Tag verteilt trinken. Ebenso hat der Leitsatz „mindestens einmal am Tag warm essen ist Pflicht“ hier definitiv seine Berechtigung. Starke Mitte – starker Mensch…

Passend zum Element der Erde das Gebet eines abendländischen Mönches:

Herr, lehre mich
Zu handeln, wo ich handeln kann,
loszulassen, wo ich nichts tun kann
und gib mir die Klugheit,
das eine vom anderen zu unterscheiden…